Jedes graue Rechteck repräsentiert eine Gedenktafel/ein Gedenkzeichen in Berlin. Während der gesamten Geschichte kannst du einzelne Tafeln auswählen um mehr über sie zu erfahren.
Die erste Gedenktafel deren Errichtungsjahr dokumentiert ist, stammt aus dem Jahr 1890. Es handelt sich dabei um eine Bronzetafel zu Ehren von Giacomo Meyerbeer (1791-1864), dem Komponisten und Generalmusikdirektor der Königlichen Oper. Die Originaltafel wurde von den Nazis vernichtet, jedoch gibt es seit 2013 eine neue Tafel am gleichen Ort.

Einige Tafeln adressieren das selbe Ereignis oder die selben Personen. Im Gedenken an “Jüdische Hausbewohnerinnen und -bewohner” wurden alleine 18 Tafeln errichtet. Sie befinden sich an den Häusern, in denen Jüd*innen gewohnt haben, die von den Nazis verfolgt und in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert wurden. Teilweise werden die Bewohner*innen zusätzlich namentlich auf den Tafeln erwähnt.
Die Zeit von Nazi-Deutschland hat einen sehr großen Einfluss auf die Berliner Erinnerungskultur. Das spiegeln 603 Tafeln wieder, die einen einen Bezug zum Nationalsozialismus vorweisen. Dabei stehen vor allem die verfolgten Personen und Personengruppen des Regimes im Fokus. Aber auch die Wiederstandstkämpfer*innen und -gruppen sind mit vielen Tafeln vertreten.
Einige der Tafeln und Zeichen wurden in thematischen Gruppen zusammen konzipiert und errichtet. Dazu gehören auch drei Fußballrouten, die die Historie des Sports in der Hauptstadt erlebbar machen.

Über 300 Tafeln wurden im Laufe der Jahre wieder entfernt. Das Verschwinden einer Tafel kann unterschiedliche Gründe haben. Zum Teil wurden sie aus Versehen zerstört, geklaut oder nach der Wiedervereinigung demontiert. Klicke auf eine der Tafeln um mehr über sie zu erfahren. Häufig findest du den Grund des Verschwindens in der Beschreibung.
Über die Hälfte der Tafeln richten sich im Titel an Personen. Meist wird einer einzelnen Person erinnert, wobei teilweise auch Ehepaare, Familien oder Gruppen zusammen genannt werden.
Nur ca. 13% der Tafeln, welche Personen im Titel erwähnen, nennen dabei ausschließlich Frauen. Ca. 84% nennen ausschließlich Männer und ca. 3% erwähnen sowohl Frauen als auch Männer. Eine Aufschlüsselung über non-binäre Personen ist mit den zugrundeliegenden Daten leider nicht möglich.
Mit 8 Tafeln ist Albert Einstein die am häufigsten vertretene Person. Rosa Luxemburg ist mit vier Tafeln die meist vertretene Frau. Sie wird außerdem noch zwei mal zusammen mit Karl Liebknecht erwähnt. Sowohl Werner Seelenbinder, als auch Carl von Ossietzky, Dietrich Bonnhoeffer und Bernhard Lichtenberg erhielten jeweils 6 Tafeln.
Im Jahr 1415 wurde Friedrich III. geboren und ist damit die älteste Person mit eigener Gedenktafel. Die meisten Personen, die eine Gedenktafel erhalten haben, wurden Ende des 19. Jahrhunderts oder Anfang des 20. Jahrhunderts geboren.
Sehr viele der Tafeln erinnern an Personen, die 1944 oder 1945 gestorben sind. Dazu gehören vor allem Jüdinnen und Juden, Kommunist*innen und andere von den Nazis verfolgte und ermordete Personen.
Ein Großteil der Gedenktafeln und -zeichen in Berlin steht im direkten Zusammenhang mit der Zeit des Nationalsozialismus. Das bestätigen auch die Sterbedaten der geehrten Personen, die zum Ende des zweiten Weltkriegs ihren Höhepunkt erreichen. Aber auch die Häufigkeit der Tafel “Jüdische Hausbewohnerinnen und -bewohner” sprechen eine Eindeutige Sprache. Zu anderen Themen, die auf mehreren Tafeln aufgegriffen werden, gehören die Opfer der Berliner Mauer, die Märzrevolution 1848, sowie die Fussballrouten. Betrachtet man die Tafeln zu Ehren von Personen, so sieht man, dass viel mehr Männer als Frauen eine Tafel erhielten.
Wenn du andere Thematiken und Personen ins Gedächtnis Berlin rufen möchtest, hast du die Möglichkeit einen Vorschlag für eine neue Tafel einzureichen. Pro Jahr werden von der Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) acht neue Tafeln produziert, die in Berlin angebracht werden. Unter diesem Link erhältst du alle Infos dazu wie du Vorschläge einreichen kannst und wie Auswahl und Genehmigung der Gedenktafeln ablaufen.